denen Usurpatoren, und die hierauf wieder gefolgten Reintegrazio-.. nen nach Wiederkehr geordneter Zustände genügend erweisen; am auffallendsten war diess zur Zeit Cromwells der Fall, wo gegen die ganze Familie in allen ihren Gliedern die Achterklärung ausgesprochen, und die Confiscation ihres ganzen Besitzthums verhängt, jedoch durch eine eigene unter König Wilhelm III. erlassene Parlamentsakte wieder behoben wurde. Allein nicht bloss in dem eigenen Geburtslande, sondern auch in weit entfernten Gegenden haben zahlreich die Glieder der Familie Taaffe an den Kämpfen für die gute Sache in Deutschland, Spanien und Italien Theil genommen, wobei sie gleich Wilhelm Taaffe, der 1684 gegen die Türken, und Lambert Taaffe, welcher unter Eugen von Savoyen 1701 vor Cremona fiel, ehrenvoll ihre Lebenstage beschlossen. Für diese ihre Gesinnungen und Thaten wurden die Vorfahren der Grafen Taaffe auch mit Gnadenbezeugungen von Seite der in ihrem Vaterlande regierenden Häupter reichlich überschüttet, wie die an Sir William Taaffe, Herrn zu Harlestown, Ballymote und Smarmore, für seine und seiner Vorgänger ausgezeichnete Dienste von der Königin Elisabeth und Jacob I. unterm 6. Juli 1592, dann 9. und 20. Jänner 1603, 16. Juli 1604, 20. Jänner 1610, 2. Juli 1617 und 17. April 1620 erlassenen Gnadenbriefe näher darthun, womit ausgedehnte Ländereien und wichtige Vorrechte ihm verliehen werden, nachdem ähnliche Begünstigungen auch mehreren anderen Gliedern derselben Familie, wie dem Cristoph Taaffe unterm 4. März 1606 und dem Lawrence Taaffe unterm 31. März 1583 und 16. Oktober 1624 mit eigenen Patenten zu Theil geworden waren. In den vorerwähnten genealogischen Handbüchern sind auch, nebst genauester Durchführung der Abstammung der jetzt noch lebenden Grafen Taaffe in ununterbrochen auf einander folgender Ahnenreihe von dem obgedachten im Jahre 1288 verstorbenen Nicholas Taaffe, jene zwei Majestätsbriefe wörtlich abgedruckt, mit welchen der Familie die Pairswürde verliehen worden ist. Nach dem Inhalte des erstern unter Carl I. erlassenen Gnadenbriefes ddo. Westminster 27. Juni 1628 und des am 1. Aug. 1628 zu Dublin darüber ausgefertigten Diploms wird John Taaffe mit Rücksicht auf den uralten Adel und die Berühmtheit seines Geschlechtes, seine ausgebreiteten Besitzungen, in Erwägung der Verdienste seiner Vorfahren, wie seines persönlichen Heldenruhmes und seiner unerschütterlich dem königlichen Hause bewiesenen Treue und Ergebenheit mit dem Titel eines Viscount Taaffe of Corren and Baron of Ballymote zur Pairswürde erhoben, dem zu Folge er am 14. Juli 1634 im Hause der Pairs seinen Sitz nahm. Er starb am 9. Jänner 1642 und wurde in der Familiengruft zu Ballymote begraben. Mit dem zweiten von Whitehall 17. Juni 1661 datirten und am 26. Juni 1662 unter Carl II. ausgefertigten königlichen Handschreiben wird Theobald Taaffe rücksichtlich seiner besonderen Verdienste nebst der schon erlangten Pairswürde noch auch mit jener eines Earl of Carlingford betheilt. Dieser durch nachgefolgte königliche Gnadenbriefe noch ausserdem mit reichlichen Einkommen ausgestattete Lord Theobald Taaffe - Carlingford vertrat die Grafschaft Sligo im Parlamente, war General, seit 1649 Oberfeldzeugmeister, in den Jahren 1665 und 1666 englischer Botschafter am österreichischen Hofe, und besass, wie diess aus den von der Familie noch aufbewahrten eigenhändigen Briefen Carl II. hervorleuchtet, des Königs ganzes Vertrauen. Ihm folgten in der Pairswürde seine beiden Söhne, zuerst Nicholas, geheimer Rath Jakob II., welcher bald nach seiner Rückkehr von einer im Jahre 1689 ihm anvertrauten ausserordentlichen Sendung an den Wiener Hof zu Leopold I. an der Spitze des von ihm befehligten Regiments in der Schlacht an der Boyne am 1. Juli 1690 das Leben verlor. Zugleich mit ihm fielen sein Bruder John, sein Vetter Lucas und des Letzteren Bruder, Francis Taaffe, der Ururgrossvater des jetzt lebenden Lord Viscount Taaffe. Der seinen älteren Bruder Nicho 1 las überlebende jüngere Sohn Theobald's, Lord Francis Taaffe, des heil. römischen Reichs Graf von Taaffe, brachte schon seine Jugendzeit in Deutschland zu, vollendete zu Ollmütz seine Studien mit grosser Auszeichnung, war Edelknabe am Hofe Kaiser Ferdinand III., unter Karl V., Herzog von Lothringen, Erzieher und Obristhofmeister seines Sohnes Leopold; unter des letzteren Regierung Oberst seines Garderegiments, Gouverneur von Nancy, Chef aller lothringischen Conseils und dirigirender Minister; nach seinem sohin erfolgten Uebertritte in österreichische Dienste kaiserlicher Kämmerer, geheimer Rath, österreichischer Feldmarschall, Inhaber eines KürassierRegiments und Ritter des goldenen Vliesses, er erlangte für seine in den Erblanden erworbenen Besitzungen mit dem von Kaiser Leopold I. eigenhändig gefertigten Diplome vom 10. August 1676 das böhmische Inkolat, zugleich mit der Erhebung in den erbländischen Grafenstand, hat zu Abschliessung des Ryswicker-Friedens, in dessen Folge er im Namen des Herzogs Leopold von Lothringen die ihm zugefallenen Landestheile in Besitz nahm, und eben so entscheidend an der Spitze der von ihm kommandirten Truppen zum Entsatze Wiens unter Stanislaus Sobiesky, besonders an dem ewig denkwürdigen Tage 12. Sept. 1683 mitgewirkt, seine um das Haus Lothringen und den österreichischen Kaiserthron erworbenen Verdienste haben auch jederzeit die wärmste Anerkennung gefunden, und selbst als er hochgeehrt und betrauert vom kaiserlichen Hofe und vom Herzoge von Lothringen im Jahre 1704 verstarb, wurden bei seiner Bestattung noch ganz besondere ihm zu erweisende Ehrenbezeugungen veranstaltet. Auch Theobald, der Sohn seines in der Schlacht am Boyne gefallenen Bruders John, und dadurch seines Oheims unmittelbarer Nachfolger in der Pairswürde, hat in österreichischen Diensten mehrere Feldzüge gegen die Türken mitgemacht; mit dessen kinderlos 1738 erfolgten Tode erlosch das Earldom of Carlingford, welches nur mit der Beschränkung auf seines Grossvaters Theobald direkte Nachkom menschaft diesem verliehen ward, während hingegen die Ehren und Vorzüge eines Lord-Viscount Taaffe und Baron of Ballymote und die damit verbundene Pairswürde auf dessen in direkter Linie vom ersten Erwerber derselben abssammenden ihm nächsten Seitenverwandten, Nicholas Taaffe, Urgrossvater des gegenwärtigen Lord Viscount Taaffe, übergingen. Auch auf diesen wenn gleich im Auslande domizilirenden Lord Theobald wurde die an Franz Grafen Taaffe erfolgte Indigenatsverleihung mit einem eigenen am 2. Nov. 1702 ausgefertigten von Kaiser Leopold I. eigenhändig unterzeichneten Rescripte ausgedehnt. Doch erst unter dem vorerwähnten Lord Nikolaus Reichsgrafen von Taaffe, dem sechsten unter den Viscounts Taaffe, erfolgte von Seite der Familie der Grafen Taaffe die bleibende Uebertragung ihres Wohnsitzes in die österreichischen Staaten ohne jeweilige Rückkehr eines ihrer Mitglieder in das ursprüngliche Stammland, denn ebengedachter Nikolaus kam in Kinderjahren schon nach Deutschland, wurde in Lothringen erzogen, war einst Kanzler bei Herzog Leopold, dem Vater Kaiser Franz I., übertrat sodann in österreichische Dienste, erhielt für sich und seine beiden aus der Ehe mit Maria Anna Gräfin von Spindler entsprossenen Söhne den Kammerherrnschlüssel von Karl VI., war General, Feldmarschalllieutenant, Inhaber eines Infanterie-Regiments und zeichnete sich im Jahre 1738 sehr vortheilhaft im Türkenkriege und insbesondere bei Belgrad aus; als Universalerbe seines Vetters und unmittelbaren Vorgängers in der erlangten Pairswürde, des ebenerwähnten Lord Theobald Taaffe, waren ihm die sehr beträchtlichen und ausgedehnten irländischen Güter desselben zugefallen, es konnte aber ungeachtet aller seiner Bemühungen bei dem Bestande einer den Katholiken so feindlichen Gesetzgebung ihm nicht gelingen, zu dem ungestörten Besitze seiner Erbschaft zu gelangen, deren grössten Theil die protestantischen und weit entferntern Seitenverwandten des so reich begüterten Erblassers an sich zu reissen wussten, was dann ihn als besonders eifrigen Katholiken, und bei allen den Verfolgungen, denen er in den damaligen Religionswirren seines Geburtslandes sich noch ausgesetzt glaubte, zu dem Entschlusse einer völligen Auswanderung, so wie zur Veräusserung oder vielmehr Verschleuderung alles dessen brachte, was er an eigenem Vermögen besass, und von der Verlassenschaft seines Vetters noch zu retten vermochte; er wollte auch nie mehr den irländischen Boden betreten und sich nur in den österreichischen Staaten sesshaft machen, wesshalb er auch mit dem verhältnissmässig sehr geringfügigen bis zum heutigen Tage nicht einmal noch völlig ausgezahlten Kaufschillinge seines um jeden Preis losgeschlagenen irländischen Besitzthums sich begnügte, und die auf diese Weise aus Irland ihm zugeflossenen Geldsummen dazu verwendete, die Herrschaften und Güter Freistadt, Roy, Teutschleuten, Peterswald, Miserau und Pierstna in Schlesien, dann Ellischau, Tedraschitz und Swoischitz in Böhmen zu erkaufen, welche Besitzungen er noch bei Lebzeiten seinen beiden Söhnen abtrat. Sein älterer Sohn Johann Graf Taaffe war kaiserlicher Reichshofrath, ausserordentlicher Botschafter zu Madrid, und vielfach zu anderen diplomatischen Missionen verwendet, er leitete zu Madrid die Unterhandlung des zwischen dem Erzherzoge und Grossherzoge nachherigen Kaiser Leopold II. mit der Infantin von Spanien zu Stande gekommenen Ehevertrages, und stand hoch in Ansehen und Vertrauen bei der Kaiserin Maria Theresia, wie nicht allein aus dem Umstande erhellt, dass Sie seinen mit Maria Gräfin Chotek, Tochter des Ministers Rudolf Grafen Chotek, eingegangenen Ehekontrakt unter der eigenen allerhöchsten Bekräftigung abschliessen, und zu diesem Ende im Namen und anstatt beider k. k. Majestäten von Ihrem ersten Obersthofmeister Fürsten von Trautsohn unterzeichnen liess, sondern noch weit augenscheinlicher aus den noch im Besitze der Familie befindlichen eigenhändigen Briefen zu entnehmen ist, welche die grosse Kaiserin sowohl an ihn selbst, als nach seinem bei der Rückkehr von der Sendung nach Neapel plötzlich erfolgten Absterben über |